Die Pandemie durch Covid 19 verursacht einen kompletten Zusammenbruch der Wertschöpfungsketten, der den hiesigen Mittelstand in den Abgrund reißen kann. Ganz anders als die Weltfinanzkrise vor 12 Jahren, die ja in erster Linie die Banken getroffen hat, trifft es diesmal den gesamten gewerblichen Mittelstand vom weltmarktorientierten Unternehmen bis zum kleinen Star-up Betrieb, vom Blumenladen um die Ecke über den Friseur bis zum gesamten Handwerk und der Gastronomie. Das ist – zusammen mit den Millionen Arbeitsplätzen, die dahinter stehen – wirklich die gesamte Breite der Bevölkerung. Karl-Heinz Paqué, Volkswirt und Inhaber des Lehrstuhls für int. Wirtschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt und gibt folgendes Statement ab: „ Gerades deshalb ist es auch so wichtig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Was vor Corona schon richtig war, ist während und nach Corona geradezu zwingend: die Entlastung des Mittelstands durch niedrige Steuern und weniger Bürokratie. Wer in dieser Lage mit ideologischen Floskeln nach Umverteilung von Reich zu Arm ruft, hat den Ernst der Lage nicht begriffen. Erstmalig seit Jahrzehnten ist der Motor unseres Wohlstandes in akuter Gefahr: der gewerbliche Mittelstand mit allen Arbeitsplätzen, die er in der Vergangenheit sicherte. Corona hat ihm einen ungeheuer harten Schlag versetzt. Die Politik muss dafür sorgen, dass er sich erholt.“
Sigrid Pressel